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Blick in die Blätter
Im Jahre 1897 schrieb Alfred Lichtwark, erster Direktor der Hamburger Kunsthalle und führender Vertreter der Kunsterziehungsbewegung, seine"Übungen in der Betrachtung von Kunstwerken". Mit der "Kunst im Netzwerk" will jetzt das Museum neue Wege der Interpretation von Bildern und Objekten vorstellen.<br>
Während der offizielle Trend in Richtung Repräsentation geht, gehen wir auf "Animation", sagt Achim Lipp, der als Leiter der Museumspädagogik die Ausstellung konzipiert hat. Animieren — über das Auge und nicht über den Kopf — sollen 120 Werke unterschiedlicher Epochen. Sie stammen aus dem Museum und von Leihgebern und wurden unter sechs Schwerpunkten in sechs Räumen — dem "Netzwerk" — zusammengefasst.<br>
Der Besucher beginnt seinen Rundgang ausgerüstet mit einem Arbeitsheft, in dem jedes Kunstwerk verzeichnet ist, und einem Bleistift. Damit soll er jeweils neben den Abbildungen seine eigenen spontanen Eindrücke und Gefühle bei der Betrachtung der Bilder eintragen.<br>
Einer jedoch kritisiert dieses Konzept: Klaus Brunnstein, Professor für Anwendung der Informatik in Hamburg, sieht hier die Grenzen des Computers in der Kunst überschritten: Computer nur als Gag, um die Leute ins Museum zu locken, das erinnert fatal an jene pädagogische Masche der 60er Jahre, wonach ein Computer der bessere Lehrer sei. Auch im Museum aber ist der "Computer als Lehrer" ungeeignet. Ich bezweifle, dass man seine Ansichten und Gefühle über ein Bild tatsächlich auf eine Menge ungeordneter, beziehungsloser Schlagwörter reduzieren kann."<br>
Abb.: Friederike Petzolds „Videoskulptur aus 5 TV-Elementen“ mit einem verrutschten Körper<br> <big>Micheal Hübl</big> schreibt im Kunstforum Nr.88, März/April 1987 <br> === Kunst im Netzwerk. Eine Ausstellung in der Kunsthalle Hamburg als Denkmodell ===[https://www.kunstforum.de/artikel/kunst-im-netzwerk/ Michael Huebl: Kunst im Netzwerk]
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